Rosa, violett, lila: Wenn auf Sylt die Heide blüht, offenbart sich den Betrachtern ein farbenprächtiger Traum. Dazu kommen sandige Töne sowie das Blau von Himmel und Nordsee – man kann sich von diesem bezaubernden Anblick kaum lösen. Doch nicht nur die unglaubliche Farbvielfalt von Krähenbeere, Glocken- und Besenheide macht den Bereich auf der Nordseeinsel so einmalig. Immerhin macht er etwa 50 Prozent aller schleswigholsteinischen Heidelandschaften aus und ist zugleich Schutzraum für eine Vielzahl anderer Pflanzen und Tiere. Als Naturschutzgebiet sich überwiegend selbst überlassen, muss die Braderuper Heide dennoch gepflegt werden, damit die Traumlandschaft nicht zu stark verholzt. Einen Teil dieser Aufgaben, wie das regelmäßige Abtragen der oberen Humusschicht, übernehmen fleißige Helfer der Naturschutzgemeinschaft Sylt. Darüber hinaus werden auch Heidschnucken, die schon auf etlichen Fotos als Blickfang dienten, für den Erhalt des sensiblen Ökosystems eingesetzt. 

100 Jahre Naturschutz Sylt 

Die Natur ist das größte Kapital der Insel und absolut schützenswert. Vor genau 100 Jahren wurden das Listland und das Morsum-Kliff als erste Gebiete Schleswig- Holsteins unter Naturschutz gestellt. Es folgten bis heute neun weitere Flächen. Mit einer Größe von fast 18 Quadratkilometern stellt das Naturschutzgebiet Nord-Sylt zwischen Kampen und der Sylter Nordspitze das größte Refugium der Insel dar, während die Kampener Vogelkoje als kleinstes Schutzgebiet keinen halben Quadratkilometer misst. Insgesamt stehen heute gut 36 Quadratkilometer Sylt – das entspricht rund 37 Prozent der Inselfläche – unter Naturschutz. Eng verknüpft mit dem Jubiläum ist die Gründung der Naturschutzgemeinschaft Sylt (NSG), die 1924 als Verein Naturschutz Sylt e.V. ins Leben gerufen wurde.